2015---Nut--Herrin des Himmels








Nut ist in der ägyptischen Mythologie die Göttin des Himmels.
Sie symbolisiert das Firmament und wurde als die Mutter
der Gestirne angesehen.






Mythen
Die Göttin Nut ist als eine der Urgöttinnen Teil des Schöpfungsmythos
der Neunheit von Heliopolis. Nach dem heliopolitanischen Schöpfungsmythos
ist sie die Tochter des Schu, des Gottes der Luft, und der Tefnut,
der Göttin der Feuchtigkeit, und die Enkelin des Sonnengottes Atum.
Zusammen mit ihrem Gemahl Geb, dem Gott der Erde,
zeugte sie die Gottheiten Osiris, Isis, Seth und Nephtys.







In der altägyptischen Mythologie gilt Nut neben Isis
auch als „Mutter des Horus“, da Isis bereits im Mutterleib der Nut
durch die Begattung von Osiris schwanger wurde.
Im Nutbuch wird sie dagegen als Mutter des Re
und Gemahlin des Osiris beschrieben:






Auszüge aus der Sethos-Schrift
Die Majestät (Re) dieses Gottes geht aus ihrem Hinterteil hervor,
am Osthorizont. So begibt er sich zur Erde, erschienen und geboren.So
öffnet er die Schenkel seiner Mutter Nut. So entfernt sich Re zum Himmel.








So entsteht Re, wie er zum ersten Mal entstand auf der Erde
beim ersten Mal. Er öffnet seine Fruchtblase und schwimmt
in seiner Röte. Er reinigt sich in den Armen seines Vaters Osiris.
So lebt auch Osiris, nachdem sich Re bei ihm platziert hat.
So entsteht die Morgenröte. So ist er wirksam in den Armen
seines Vaters Osiris im Osten. So wird seine Gestalt groß,
wenn er (Re) zum Himmel aufsteigt.






Darstellung
Nut wird zumeist in menschlicher Gestalt abgebildet.
Eine der häufigsten Darstellungen zeigt die nackte Göttin
von der Seite, wie sie sich mit bogenartig gewölbten Leib
über den Erdgott Geb wölbt und mit ihren ausgestreckten Armen
und Beinen den Horizont berührt. Manchmal
wird sie dabei von ihrem Vater, dem Luftgott Schu gestützt.

Auch wurde sie an der Innenseite von Sarkophagen
von vorne gezeigt, häufig beim Verschlucken oder Gebären der Sonne.
Das Abbild wurde an der Unterseite des Deckels angebracht,
um eine Art Vereinigung mit dem Verstorbenen zu erzielen.
Der Sarg stellte dabei den Körper der Nut dar,
die den Toten aufnahm, um ihn dann wieder zu gebären.

Nut wurde teilweise auch als Himmelskuh abgebildet,
wobei die vier Hufe die Himmelsrichtungen symbolisierten,
oder als Sau mit ihren Ferkeln.

Nut als Himmelsgöttin
Nut erfüllte eine wichtige Funktion in der ägyptischen Kosmogonie.
Sie stellte den Himmel dar; ihr Lachen war der Donner
und ihre Tränen der Regen. Der Körper der Nut symbolisierte
das Himmelsgewölbe, er trennte die Erde von der sie umgebenden Urflut.
Nach mythologischer Vorstellung spannte sich Nuts Körper schützend
über die Erde; ihre Gliedmaßen, die den Boden berühren sollten,
symbolisierten die vier Himmelsrichtungen.

Zugleich galt sie als die Mutter der Gestirne. Man glaubte,
dass die Sonne abends in ihrem Mund verschwinde,
um des Nachts durch ihren Körper zu reisen
und morgens in ihrem Schoß im Osten wieder zu erscheinen.

Im ewigen Kreislauf durchwanderten die Sterne im Laufe
des Tages ebenfalls ihren Körper. Diese Metaphorik ist der Ursprung
für die Bezeichnung von Nut als „Sau, die ihre Ferkel frisst“.
Trotz dieses Beinamens wurde die Göttin als sehr positiv angesehen.

Der Mythos der Geburt ihrer Kinder
wurde von dem griechischen Schriftsteller Plutarch dokumentiert:
Der Sonnengott Re habe Nut um ihre ewige Position am Himmel
beneidet und befürchtete, dass diese ihm seine Macht streitig machen könnte.

Er verfluchte sie aus diesem Grunde, so dass sie an keinem Tag des 360 Tage
währenden Jahres Kinder gebären könne. Der Gott Thot
(bei Plutarch war es der griechische Gott Hermes)
jedoch habe daraufhin das Jahr um 5 Tage verlängert
und so Nut ermöglicht, ihre Kinder zu gebären.

Nut im ägyptischen Totenkul
Nut kam ebenfalls eine wichtige Rolle im ägyptischen Totenkult zu.
Sie stand in engem Zusammenhang mit dem Glauben
an die Auferstehung der Verstorbenen, die nach ihrem Tod
als Sterne an ihrem Körper prangten. Zusammen
mit ihrem Brudergemahl Geb, dem Erdgott,
zeugte sie die Götter Osiris, Isis, Nephtys, Seth
die alle mit dem ägyptischen Totenkult verbunden waren.

Nut war auch eine Totengöttin. In den Pyramidentexten
wird sie unter anderem als heilende Kuh dargestellt.
Als Beschützerin der Toten auf ihrer Reise ins Jenseits
wurde sie auch oft auf der Innenseite von Sarkophagen abgebildet.

Die Rolle der Nut wurde in späteren Zeiten häufig
mit der der Göttin Hathor zusammengefasst.
Nut übernahm so teilweise die Rolle von Hathor als Herrin
der Sykomore,des Baumes, der den Verstorbenen Speis
und Trank geben sollte, und Hathor
wurde teilweise als Himmelsgöttin dargestellt.

Nut in der Astronomie
Einige Ägyptologen, beispielsweise Kurt Sethe,Arielle Kozloff
und Ronald Wells,vertreten die Ansicht, dass die Göttin Nut
das Band der Milchstraße symbolisiert habe.

Sie bezogen sich dabei unter anderem auf Spruch 176
des ägyptischen Totenbuchs, der ihrer Meinung nach das Sternenband
in Zusammenhang mit der Göttin nennt. Ergänzend deuteten sie die Darstellungen
aus der Ramessidenzeit mit Sternen auf und um ihren Körper herum
als Beweis für ihre Hypothese, ohne jedoch klare Belege
dafür nennen zu können.


Nach Aufarbeitung dieser
und anderer Texte konnten jene Ansichten
nicht mehr in die engere Wahl gezogen werden,
da durch Harco Willems, Rolf Kraussund Arno Egberts
eindeutig belegt wurde, dass mit der Mesqet von Nut
die „Durchgangsregion des Himmels
und der Sterne in den Ein- und Ausgangsbereichen
der Duat” gemeint ist.

Kult
Wie viele andere kosmische Gottheiten hatte Nut
weder einen eigenen Kult noch einen eigenen Tempel,
jedoch schmücken ihre Bildnisse viele Kultstätten.
In der Bevölkerung wurden, wenn auch selten,
Amulette getragen, die Nut als Sau darstellten.

















Bildgedicht: Die Wahrheit des Schicksal








 
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