Chnum (eigentlich: Chenemu) ist ein altägyptischer Gott,
der seit dem Alten Reich belegt ist. Die ihm in der ägyptischen Mythologie
zugedachte Rolle als Neb-Qebehu („Herr von Qebehu“)
nahm Chnum insbesondere erst seit dem Neuen Reich ein,
obwohl seine frühesten Belege in Verbindung
mit Elephantine bereits im Alten Reich bezeugt sind.
Dort trat er zunächst nicht als Schöpfungsgottheit,
sondern als „Helfer der Sopdet
und der Satis“ in Erscheinung.
Im Verlauf des Mittleren Reiches wird bezüglich der Nilflut
ein eigener Kult des Chnum erkennbar, da er seit dem Neubau
des Satis-Tempels dort nicht mehr in seiner früheren Funktion erwähnt wurde.
Erst in der 19. Dynastie des Neuen Reiches übernahm Chnum
den Titel Neb-Abu („Herr von Elephantine“).
Zuvor trug allein die Göttin Satis die Bezeichnung
„Herrin von Elephantine“.
Lesung und Aussprache des Namen
Die Lesung und Aussprache Chnum ist aus dem Griechischen bekannt[1]
. Jede Sprache hat historische Schreibungen, die wenig mit Logik
zu tun haben - hier „Chnum“ statt „Chenemu“, obwohl das 'w'
der Transkription eindeutig am Ende des Wortes steht,
und die tatsächlich geschriebenen Hieroglyphen eigentlich
als „Chenem-u“ zu lesen wären. Ausgesprochen
wurde Chenemu wahrscheinlich Xanamu. In der arabischen
Sprache entspricht dies yanam, was noch heute
übersetzt „Schaf“ bedeutet. Der Göttername
kann sich daher auch auf das Schaf beziehen.
Darstellung
In früheren Zeiten ausschließlich tiergestaltig,
wurde er seit etwa 2400 v. Chr. als widderköpfiger
Gott in Menschengestalt dargestellt.
Bedeutung und Kultorte
Chnum war vor allem ein Schöpfergott, der auf der Töpferscheibe
sowohl Götter und Menschen als auch Tiere und Pflanzen erschuf
und mithilfe eines Zauberstabes zum Leben erwecken konnte.
Als Fruchtbarkeitsgott und Gatte der Heket
war er Herr über Zeugung und Geburt.
Chnum galt insbesondere seit dem Neuen Reich als Schutzgott
von Elephantine und des Gebietes um den 1. Katarakt,
weswegen sein späterer gebräuchlichster Beiname
„Herr des Kataraktes“ (Neb-Qebehu) lautete.
Hier bildete er mit Satis und der gemeinsamen Tochter Anukis
seit dem Neuen Reich die Triade von Elephantine.
In Esna hingegen bestand die Triade aus Chnum, Menhit
und dem Sohn Heka. Während der ersten Zwischenzeit
(8. Dynastie) verschmolz er durch den allgemeinen Sonnenkult
mit dem Sonnengott Re zu Chnum-Re, erstmals belegt
im Tempel von Debod.
Chnum wurde an vielen Orten in Oberägypten und Nubien,
seltener in Unterägypten verehrt. Zu den wichtigsten Kultzentren zählen:
Elephantine, Bigge bei Philae, Esna und Hut-wer.
Andere Kultzentren des Gottes lagen in Schashotep (Rifeh),
Herwer (Chnum, „Herr von Herwer“), im 16. oberägyptischen Gau
und bei Tarchan im ersten unterägyptischen
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