2015---Blaubart--Inhalt






Ein reicher Mann mit allerlei Besitztümern in Stadt
und Land würde gerne eine der beiden wunderschönen Töchter
einer Nachbarin aus gutem Stande zur Frau nehmen.
Er überlässt es der Frau und deren Töchtern,
welche ihn ehelichen soll, doch keine der beiden möchte ihn heiraten,
da sie seinen blauen Bart so hässlich finden.









Außerdem ist es ihnen unheimlich, dass niemand weiß,
was mit seinen vorherigen Ehefrauen geschehen ist.
Nachdem er die Mutter,
deren Töchter und Freunde jedoch aufs Land
zu rauschenden Festen und allerlei Unterhaltung eingeladen hat,
entschließt sich die jüngere Tochter Blaubart zu heiraten,
da sein Bart doch im Grunde nicht ganz so blau
und er ein sehr anständiger Mann sei.










Bald nach der Hochzeit teilt Blaubart seiner jungen Frau mit,
dass er für sechs Wochen in wichtigen Angelegenheiten
aufs Land fahren müsse. Er überreicht ihr ein Schlüsselbund
und sagt ihr, sie könne sich im Haus frei bewegen
und solle sich während seiner Abwesenheit ruhig amüsieren.











Auf gar keinen Fall dürfe sie jedoch
einen bestimmten kleinen Schlüssel verwenden
und damit die zugehörige Kammer im Erdgeschoss aufschließen,
sofern sie sich nicht seinem allerschrecklichsten Zorn aussetzen wolle.
Kaum ist Blaubart abgereist, eilen die Freunde der Ehefrau zu Blaubarts Haus,
bestaunen die diversen Kostbarkeiten in den verschiedenen Räumen
und beneiden die junge Frau.








Diese ist jedoch zu unruhig, um sich über die Komplimente
zu freuen und hastet heimlich und von Neugier getrieben
so schnell die Treppe zu der kleinen Kammer hinab,
dass sie sich fast den Hals bricht. Sie zögert zwar noch kurz,
ob sie das Verbot nicht lieber achten
und Blaubarts Zorn nicht provozieren soll,
schließt dann aber zitternd die Tür auf.









In der Kammer findet sie Blaubarts frühere Frauen ermordet vor.
Entsetzt lässt sie den Schlüssel in eine Blutlache fallen,
hebt ihn auf und verschließt die Kammer wieder.
Ihre Versuche, den Schlüssel von den Blutflecken zu reinigen,
scheitern, weil es ein verzauberter Schlüssel ist.









Blaubart kehrt unerwartet schnell zurück,
da man ihm in einem Brief mitgeteilt habe,
dass die Reise nicht mehr nötig sei,
und bemerkt aufgrund der Blutspuren
am Schlüssel sofort die Missachtung seines Verbots.








Er wird sehr zornig und verurteilt seine Frau zum sofortigen Tod,
auf dass sie den Leichen in der Kammer Gesellschaft leisten könne.
Es gelingt der Frau, Zeit zu gewinnen und ihre Schwester Anne
auf den Turm zu schicken, damit sie dort ihren beiden Brüdern
Zeichen gebe sich zu beeilen,
sobald sie zu ihrem angekündigten Besuch angeritten kämen.










Im allerletzten Moment, bevor Blaubart seine Frau
mit einem Messer köpfen kann,
erscheinen die bewaffneten Brüder und töten Blaubart.
Die junge Witwe erbt alle Reichtümer Blaubarts,
verschafft ihren Brüdern damit Offizierspatente,
verhilft ihrer Schwester zur Ehe mit einem lange geliebten Mann
und heiratet selbst glücklich einen ehrenwerten Mann,
so dass sie Blaubart bald vergessen hat.








Perrault beendet sein Märchen mit zwei Moral-Versen
und brandmarkt darin die Neugier der Frauen
sowie die Schwäche männlicher Pantoffelhelden
zu seiner Zeit: Moral Die Neugier,
trotz all ihrer Reize, kostet oft reichlich Reue;
Jeden Tag sieht man tausend Beispiele dafür geschehen.









Das ist, wenn es den Frauen auch gefällt,
ein ziemlich flüchtiges Vergnügen,
sobald man ihm nachgibt,
schwindet es schon, und immer kostet es zu viel.
Andere Moral Wenn man auch noch so wenig Scharfsinn hätte,
und verstünde kaum das Zauberbuch der Welt,
man sähe rasch, dass diese Geschichte,
ein Märchen aus vergangener Zeit ist.








Es gibt keine so schrecklichen Gatten mehr,
und keinen, der das Unmögliche verlangt,
wenn er unzufrieden oder eifersüchtig ist.
Bei seiner Frau sieht man ihn Schmeichelreden führen,
und welche Farbe sein Bart auch haben mag,
man kann kaum erkennen, wer von beiden der Herr ist.


































Bildgedicht: Der Garten im finsteren Labyrinth Teil 2

 
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